Tradition und Terroir

Unser Heimatort Erbach blickt auf über 1000 Jahre Weinbaugeschichte zurück. Kein Wunder also, dass der Wein hier im Ort bis heute eine Hauptrolle spielt. Zwischen Eltville und Hattenheim, direkt am Rhein gelegen, sind aktuell 269 Hektar in der Gemarkung Erbach mit Reben bepflanzt. Das Klima hier am Rhein ist mild, denn der nahe Taunus hält kalte Winde und andere ungünstige Wetterfronten ab. Die Trauben profitieren von der südlichen bis südwestlichen Ausrichtung der Weinberge zum Rhein hin, die eine großzügige Sonneneinstrahlung garantiert.

Wir bewirtschaften 16 Hektar Weinberge, von denen rund 70 Prozent mit Riesling, der typischen Rheingauer Rebsorte, bepflanzt sind. Außerdem bauen wir auch Spätburgunder, Sauvignon Blanc, Grauburgunder, Weißburgunder, Goldmuskateller und neu auch die pilzresistente Rebsorte (Piwi) Sauvignac an.

Unsere Weine wachsen in Erbacher Weinberglagen und in den angrenzenden Gemeinden Hattenheim, Hallgarten und Kiedrich.

Unsere Lagen im Einzelnen

Erbacher Steinmorgen

Eine der besten Lagen von Erbach. Eine Urkunde aus dem Jahr 1211 erwähnt diese Lage erstmals. Dort wird sie einerseits von der Größe eines Morgens und andererseits als steinig bezeichnet. Mit „steinig“ ist wohl der Kies gemeint, der in dem Boden mit Löss und Lösslehm zu finden ist. Hier entstehen Rieslinge mit pikanter Frucht und schöner Mineralität. Von ihr stammt eines unserer Rheingau Großen Gewächse (RGG).

Erbacher Siegelsberg

Eine weitere Toplage Erbachs. Der Name soll durch eine Urkunde, also mit „Brief und Siegel“, entstanden sein. Der Südhang ist windgeschützt und optimal von der Sonne bestrahlt. Das führt die Reben zu einer sehr frühen Blüte und Reife. Der Boden besteht aus Ton und Lösslehm. Das verspricht kräftige und feinfruchtige Weine mit reifer Säure. Auch hier ernten wir Trauben für ein Rheingau Großes Gewächs (RGG).

Erbacher Michelmark

Am nördlichen Ortsausgang von Erbach Richtung Kiedrich liegt der Michelmark, der seinen Namen von dem althochdeutschen Wort „michil“ („großes Grundstück“) hat. Die Silbe „Mark“ wurde früher als Synonym für „Berg“ verwendet. Die Reben stehen auf einem kuppelförmigen Berg, der sich nach Südwesten neigt. Im Boden findet man kiesigen Löss und Mergel, der mit Humus durchwirkt ist. Kalkblasen zwischen den Schichten sorgen für eine schöne Mineralität in den Weinen.

Erbacher Honigberg

Diese Großlage wird vorwiegend von tiefgründigem Mergel und Lösslehm, aber auch Aueböden geprägt. Ihren Namen hat sie von den ehemals dort gepflegten Bienenstöcken.

Hallgartener Jungfer

Diese Lage im Osten von Hallgarten verdankt ihren Namen wohl den Zisterziensermönchen des benachbarten Klosters Eberbach, die diesen Weinberg der Jungfrau Maria widmeten. Die nach Süden und Südwesten geneigten Weinberge werden von der Sonne verwöhnt. Quarzit im sanddurchsetzten Boden speichert die Wärme. Eine kegelförmige Senke schützt die Reben vor kaltem Wind. Hier wachsen frische, elegante und mineralische Weine.

Hallgartener Schönhell

Schönhell – ihr Name bedeutet so viel wie „schöner Hang“. Westlich von Hallgarten neigt sie sich Richtung Süden. Die Böden bestehen aus Kies mit Löss-Unterlage, die hervorragend Wasser speichern können. Die Schönhell bringt Weine mit viel Körper, Frucht und einer herzhaften Säure hervor.

Hallgartener Würzgarten

Ein ehemaliger Gewürzgarten, der früher zu jedem Hof gehörte, gab dieser Weinlage ihren Namen. Ihre Böden sind von kiesigem Löss und tiefgründigem Lösslehm geprägt. Die Weine von hier zeichnen sich durch eine pikante, mineralische Note aus.

Kiedricher Sandgrub

Hier wurde einst Sand für Bauzwecke abgebaut. Die nach Süden bis Südwesten ausgerichtete große Einzellage hat eine leichte Hangneigung, die für viel Sonneneinstrahlung auf die Reben sorgt. Die Böden bestehen meist aus tiefgründigen Lössen und Lösslehmen, die auch von Kiesen, Sanden und Kalk durchzogen sind. Von hier sind feine Rieslinge mit eleganter Säure zu erwarten.

Hattenheimer Hassel

Haselnusssträucher, die hier wohl einst wild wuchsen, dürften der Namensgeber dieser Lage sein. Schon 1273 und 1312 wurde die Lage als „zu hasele" urkundlich erwähnt und im 19. Jahrhundert dann als „hasselt" bekannt. Im Boden finden die Reben hier eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung im tiefgründigen Löss und Lösslehm. Geschützt vor kalten Nordwinden bringt die Hassel gehaltvolle, wuchtige und saftige Weine hervor.